Am 1. Januar 1928 trafen sich im Gasthaus Krey, dem heutigen Wirtshaus zur Schlierach, die Eisschützen Mathias Larcher, Josef Peterka, Max und Ludwig Herrnberger, Ludwig Höcherl, Josef Brunner, Sebastian Augsberger, Georg Krey, Hans Schnitzbauer, Anton Kopacek, Martin Maußer, Mathias Wurmseher, Gottfried Geisler und Johann Kröll zur Gründungsversammlung. Als erster Vorsitzender wurde Mathias Larcher gewählt.
Die Eisbahnen durften am Sportplatz errichtet werden, der in Gemeinschaft der Haushamer Sportvereine angelegt worden war. Auch die Eisschützen waren mit 370 Arbeitsstunden daran beteiligt.
Das kleine Häuflein von Idealisten pflegte ein reges und geselliges Vereinsleben.
Jedes Jahr wurden der Vereinsmeister ermittelt und Vergleichskämpfe mit Nachbarvereinen ausgetragen. Im Fasching traf man sich im Vereinslokal zum maskierten Kranzl, bei dem humoristische Einlagen geboten wurden.
Die Aufnahmegebühr für die Mitglieder betrug 3 RM und der Monatsbeitrag 15 Reichspfennig, der nach einem Jahr auf 20 Reichspfennig erhöht wurde.
Der Bau der Wasserleitung mit der Pumpe und die Lichtanlage ließen den Verein finanziell in Schwierigkeiten geraten. Um die Schulden tilgen zu können, wurden Anteilscheine in Höhe von 5 RM an die Mitglieder ausgegeben.
Von dem Gleichschaltungsgesetz blieb 1934 auch der Eisclub nicht verschont. Die Auflagen des BEV und vom Reichsbund für Leibesübung belasteten den Verein so sehr, dass in der Hauptversammlung am 1.11.1936 die Auflösung des Vereins beschlossen wurde.
Mit dem Verkauf des vorhandenen Inventars konnten die Schulden beglichen werden. Sich dem politischen Zwang und Einfluss zu entziehen, mag wohl auch ein Grund für die Auflösung des Vereins gewesen sein.
Die Kameradschaft der Eisschützen war trotzdem nicht unterzukriegen. Mit dem Eisstock im Rucksack zogen sie an die umliegenden Weiher oder an den Schliersee und arbeiteten so als illegaler Verein weiter. Einige Jahre später legten sie auf der „Huberbauern-Wiese“ wieder eine Eisbahn an, wenn auch das Wasser mit Kübeln aus der Schlierach geholt werden musste. Später zogen sie dann zur „Braun-Wiese“ am Kaiserweg um, wo auch mehrere Bahnen angelegt werden konnten.
17 Jahre vergingen, ehe sich die Eisschützen wieder zu einer Vereinsgründung entschließen konnten. Am 25.Februar 1953 erschienen 57 Eisschützen im Gasthaus Krey zur Gründungsversammlung. Als 1. Vorsitzender wurde Ludwig Herrnberger gewählt, der schon 1928 zu den Gründungsmitgliedern gehört hatte.
Bereits ein Jahr später schloss sich der Verein dem BLSV an, um auch an Meisterschaften teilnehmen zu können. 1955 wurde zu ersten Mal das Turnier um die Haushamer Grubenlampe ausgetragen, das bis zur Schließung des Bergwerks 1966 jährlich stattfand und danach durch den Ehrenpreis der Gemeinde ersetzt wurde.
Im Herbst 1955 wurde Eduard Hammerlindl zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. In den folgenden Jahren konnten wegen der geringen Anzahl von Eisbahnen nur bedingt Neuaufnahmen bewilligt werden (Sterbefälle und Austritte).
Zwei Tage nach dem Haushamer Turnier stellte sich der erste große Meisterschaftserfolg ein. Die Eisschützen Augsberger, Bernrieder, Kopacek und Maußer gewannen die bayerische Meisterschaft der B-Klasse.
1960 wurde erstmals von der Vorstandschaft nach heftigen Debatten bei der Hauptversammlung die Aufnahme von Frauen in den Verein genehmigt.
Die Enge auf dem Eisplatz zwang nun endgültig, mit der Planung einer neuen Anlage zu beginnen. Im Herbst 1962 wurden erstmals „Nägel mit Köpfen“ geschmiedet. Um ein finanzielles Polster für den kostenträchtigen Eisplatzbau zu schaffen, wurde ein „Bürstenstock-Preisschießen“ im Saal des Gewerkschaftshauses veranstaltet. Was anfangs als Schnapsidee abgewertet wurde, entpuppte sich als großer Erfolg. Zwei Wettbewerbe, ein Lattenschießen und ein Ziel- und Stockschießen, wurden angeboten . Aus dem ganzen Oberland reisten Eisschützen an, mieteten für Stunden die Bahnen und waren natürlich auch neugierig, wie sich das Eisschießen im Saal bewährt. Sogar das Fernsehen ließ sich diesen außergewöhnlichen Wettkampf nicht entgehen und brachte einen kurzen Bericht in der Abendschau. Der erhoffte finanzielle Erfolg stellte sich ein.
Anfang 1963 wurde in einer Mitgliederversammlung beschlossen, am Huberspitzweg einen Eisplatz anzulegen. Um dieses Projekt zu ermöglichen, musste mit den Landwirten Schmotz und Junglas ein Pachtvertrag abgeschlossen und der Verein ins Vereinsregister eingetragen werden.
Mit dem Bau der vereinseigenen Anlage konnte schon im Frühjahr begonnen werden. Zuerst mussten Sträucher und Bäume gerodet und das „Braun-Bachl“ verrohrt werden. Anschließend wurde die Schlucht bis zu 8m Höhe mit dem Aushub vom Bau der Haushamer Kanalisation aufgefüllt. Ende des Jahres 1963 war die Anlage im Rohbau fertig. Mitte Dezember konnte auf drei Bahnen schon geschossen werden. Als Unterkunft diente eine Bauhütte der Firma Brunnhuber, die sie dem Verein zur Verfügung stellte.
Heute kann man sich kaum noch vorstellen, dass die Mitglieder eines Vereins, ohne große Fremdhilfe, eine so große Anlage schaffen konnten.
1964 wurde der Platz planiert, die Versorgungsleitungen gelegt und ein beheizbares Vereinsheim gebaut. Nach und nach wurde das Heim durch einen Garagenanbau für das Schneeräumgerät erweitert und eine Flutlichtanlage erstellt.
Der gesamte Bau kostete ca. 45.000,- DM. Die Mitglieder spendeten 10.000,- DM, weitere 10.000,- DM betrugen die Zuschüsse von der Gemeinde, dem Kreis und der Regierung. Den Rest glichen der Verein und die Mitglieder mit Sachspenden und ihrer Arbeitsleistung (6.600 Stunden) aus.
Nach Abschluss der Arbeiten 1968 stellte Edi Hammerlindl sein Amt als 1. Vorsitzender zur Verfügung, das er 13 Jahre innehatte. In seiner Amtszeit wurde nicht nur viel geschaffen, sondern es wurde auch die größten sportlichen Erfolge erzielt, Alois Schuster wurde als Nachfolger gewählt. Noch vor seinem Amtseintritt im Sommer 1968 wurde der Hartspielplatz der Volksschule Hausham fertiggestellt und auf seine Veranlassung und mit dem Wohlwollen des eisschießbegeisterten Bürgermeister Weilmeier zum Asphaltschießen angeboten. Die Eisschützen waren begeistert und machten auch rege davon Gebrauch.
1974 floss auf unserem Eisplatz wieder der Schweiß der Mitglieder. Die Auffüll- und Planierungsarbeiten und die Kabelgräben für die geplanten 3 Asphaltbahnen verlangten einen großen Arbeitsaufwand. Die Firma „Held & Franke“ asphaltierte den Platz. Mit den vorausgegangenen Frühlingsfesten, einem Darlehen von 9.000,- DM der Waitzinger-Brauerei, Zuschüssen und Spenden konnte die Anlage finanziert werden.
Am 17.6.1974 war bereits die Einweihung mit vielen Ehrengästen und einem Eröffnungsturnier, Nun konnten die Eisschützen das ganze Jahr über, und nicht nur auf wenige Wintermonate beschränkt, ihren Lieblingssport ausüben. Im Winter stand die zweite Eisfläche den Kindern zum Schlittschuhlaufen zur Verfügung. 1978 feierten die Eisschützen das 50jährige Jubiläum des Vereins. Es wurde mit Jubiläumsturnieren und einem Festabend gebührend gefeiert. Den drei noch lebenden Gründungsmitgliedern Kopacek, Geisler und Schnitzbauer wurden Ehrenteller der Gemeinde und die goldene Ehrennadel des BEV überreicht. Noch im Jubiläumsjahr trat Alois Schuster nach zehnjähriger, arbeitsreicher und engagierter Tätigkeit als 1. Vorsitzender zurück. Hans Zitzelsberger übernahm die Führung des Vereins bis 1985. Kurz vor der Hauptversammlung legte er sein Amt nieder und trat aus dem Verein aus.
Am 30.11.1985 wurde Hans Zistl als Nachfolger gewählt. Von seiner langjährigen Erfahrung als Funktionär des DESV erwarteten die Mitglieder eine geordnete Führung der Vereinsgeschäfte und eine Aktivierung des Vereinsgeschehens. Sofort nach seiner Amtsübernahme traf er wichtige finanzielle Entscheidungen.
Am 11.12.1985 wurde das Restdarlehen der Paulaner-Brauerei in Höhe von 4.323,23 DM zurückbezahlt und der Biervertrag gekündigt. Dieser Schritt brachte der Vereinskasse bald ein beachtliches finanzielles Polster. So konnte am 1. April 1986 mit der Innenrenovierung der Vereinshütte begonnen werden.
In über 780 Arbeitsstunden und mit Geld- und Materialspenden vieler Mitglieder gestalteten Hermann Geisler, Anton Kopacek, Helmut Wamser, Max Schmotz, Peter Engelmann, Roman Jung und Willi Pastötter mit ihren Helfern den Aufenthaltsraum in eine gastliche Wohnstube und vergrößerten und fliesten die Aborte, Zu den größeren Anschaffungen zählte ein Radio mit Kassettenteil und einer Lautsprecheranlage.
1987 begann die Außenrenovierung mit der Reparatur des Hüttendaches und dem Verlegen von Waschbetonplatten vor der Hütte.
Ein Zuschuss über 5.000,- DDM der Gemeinde Hausham, 2.000,- DM Spenden von unserem Mitglied Sepp Stürzer, 2.500,- DM Verkaufserlös für unseren Traktor und 9.500,- DM Eigenmittel ermöglichten 1988 den Kauf eines 19.000,- DM teuren Schneeräumgerätes.
Unter der bewährten Regie von unserem 1. Vorsitzenden Hans Zistl und der vorzüglichen Mitarbeit seiner aktiven Mitglieder stieg der Wertzuwachs unseres Clubvermögens seit November 1985 um ca. 70.000,- DM. Damit wurden die Erwartungen der Mitglieder in kurzer Zeit mehr als erfüllt.
Seit Jahren benutzen viele Kinder und Jugendliche unsere Eisbahnen zum Schlittschuhlaufen und Eishockeyspielen. Auch die Gemeinde als Veranstalter der Sommer- und Wintersportwoche und viele Vereine richten auf unseren Anlagen ihre Latten- und Mannschaftsschießen aus, So ist der Eisplatz des EC Hausham für die Haushamer Bürger ein begehrtes Freizeitangebot geworden.
Wir Eisschützen würden gerne wieder auch viele aktive jüngere Eisschützen auf dem Eisplatz sehen. Nur so wäre die Arbeit der „Alten“ auf längere Sicht von Nutzen.
01.01.1928 Larcher, Mathias
04.11.1928 Penzkofer, Josef jun.
01.11.1930 Maußer, Martin
01.11.1931 Herrnberger, Ludwig
01.01.1937 Verein offiziell aufgelöst
25.02.1953 Herrnberger, Ludwig
11.11.1956 Hammerlindl, Eduard
30.11.1968 Schuster, Alois
02.12.1978 Zitzelsberger, Hans
30.11.1985 Zistl, Hans
01.10.1994 List, Helmut
15.12.2000 Seitz, Sepp
19.01.2016 Kriebel, Kurt
11.11.2016 Bichlmeier, Rudi
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